Empathie als Eigensinn?
9. Empathie-Konfernz 26.10.2019, Deutsch-Amerikanisches Institut
Wir fühlen anderen Menschen und Situationen am eigenen Leibe nach. Die Sinne sind dabei keine objektiven Registrierapparate, sondern sie verändern sich durch unsere Lebenserfahrungen, Stimmungen oder Absichten.
Durch ihr Zusammenspiel „phantasieren“ wir die Menschen, denen wir begegnen, zu einem Ganzen. Wir suchen unbewusst nach Ähnlichkeiten, dichten hinzu, ziehen rasche Schlüsse, freuen uns oder leiden mit ihnen, gehen auf sie zu oder wenden uns ab.
Empathie ist ein Geschehen des ganzen Menschen und keine Kopfsache. Sie kann er- und verlernt, verdrängt, unterdrückt, moralisch gefördert, geübt und verfeinert werden.